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Großbrand in Geflügelschlachterei Wiesenhof

Kategorie: Feuerwehrteam des Jahres - National

Name der Feuerwehr: Freiwillige Feuerwehr Lohne, Niedersachsen

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Es dürfte der wohl größte und aufwändigste Brandeinsatz in der Geschichte der Feuerwehr Lohne gewesen sein: Am Ostermontag 2016 brannte ein Großteil der Geflügelschlachterei Wiesenhof in Lohne ab. Der Brand brach innerhalb eines Firmengebäudes der Firma Wiesenhof aus und breitete sich anschließend auf andere Gebäudeteile der Firma aus. Der Brand entstand durch einen technischen Defekt eines Verdampfers. Dieser war an den Trapezblechen der Dachhaut befestigt gewesen und nach der Entzündung herabgefallen.

Im Brandentstehungsbereich waren weder automatische Branderkennungs- oder Brandmeldeanlagen noch automatische Löschanlagen installiert. Daher erfolgte auch keine Detektion des Entstehungsbrandes.

Die Entdecker des Feuers wurden daher erst zu einem Zeitpunkt auf den Brand aufmerksam, als sich dieser durch die Rauchgase in andere Gebäudebereiche ausgebreitet hatte. Weiter konnte der Brandentstehungsbereich auf den Verdampfer eines Kälteaggregates eingegrenzt werden.
Der Freiwilligen Feuerwehr Lohne gelang es, ein Überspringen des Feuers auf den Neubauteil der Geflügelschlachterei – trotz baulicher Verbindung – zu verhindern. Dazu wurde dauerhaft Wasser in die Sprinkleranlagen eingespeist und eine Riegelstellung im Bereich der baulichen Verbindung durchgeführt. Auch konnte eine auf dem Gelände ansässige Fremdfirma vor dem Feuer bewahrt werden. Die Wasserförderung erfolgte aus einer Entfernung von drei Kilometern, was den Einsatz zusätzlich erschwerte.

Das Gebiet wurde in vier Abschnitte eingeteilt. Zusätzlich gab es Abschnitte für Wasserförderung, Bereitstellung Einsatzmittel, Versorgung und Betreuung der Einsatzkräfte und Pressearbeit.
Insgesamt wurde der Feuerwehr Lohne in anschließenden Nachbesprechungen von zahlreichen Seiten ein äußerst ruhiger und koordinierter Einsatzablauf bestätigt. Die Zusammenarbeit mit anderen Wehren und Organisationen wurde gelobt.

Mehr als 600 Einsatzkräften, bestehend aus Feuerwehren aus dem gesamten Kreis Vechta sowie aus den Landkreisen Cloppenburg, Diepholz, Osnabrück, Oldenburg und Emsland gelang es, den Brand über Nacht unter Kontrolle zu bringen. Unterstützt wurden sie dabei von Rettungskräften des Malteser Hilfsdienstes, der Versorgungszug des Deutschen Roten Kreuzes und Beamte der Polizei. Die Höhe des entstandenen Sachschadens beläuft sich nach Polizeiangaben auf einen zweistelligen Millionenbetrag.