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Gewinner des Conrad Dietrich Magirus Preises 2013 geehrt

Die Kinder- und Jugendfeuerwehr Bierden bei Bremen ist „Feuerwehrteam des Jahres 2013". Die Feuerwehr Palermo gewinnt die Auszeichnung „International Firefighting Team of the Year 2013“. Bei der Preisverleihung für den Conrad Dietrich Magirus Preis vor 600 Gästen in Ulm gratulierten Olympiasieger Lars Riedel und Uli Hoeneß den Gewinnern.

Feuerwehrteams aus ganz Deutschland haben in den vergangenen Wochen um den Conrad Dietrich Magirus Preis gekämpft, nun steht das Feuerwehrteam des Jahres 2013 fest: Es ist die Kinder- und Jugendfeuerwehr des kleinen Ortes Bierden bei Bremen, Niedersachsen. Die jugendlichen Gewinner im Alter von acht bis 14 Jahren setzten sich mit einer engagierten Hilfsaktion zugunsten der Opfer des Juni-Hochwassers gegen Freiwillige Feuerwehren und Berufsfeuerwehren aus ganz Deutschland durch. Ausgezeichnet wurden sie am Freitagabend im Rahmen einer Galaveranstaltung vor 600 Gästen im Congress Centrum Ulm. Unter den Festgästen befanden sich neben Antonio Benedetti, Geschäftsführer der veranstaltenden Magirus GmbH, auch der Ulmer Bürgermeister Ivo Gönner, Olympiasieger Lars Riedel sowie der aus Ulm stammende Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß. Dem Bierdener Team, Sieger in der Kategorie „Soziales Engagement“, knapp geschlagen geben mussten sich die Freiwillige Feuerwehr Erndtebrück, Nordrhein-Westfalen (Sieger in der Kategorie „Brandbekämpfung“) und die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe, Nordrhein-Westfalen (Sieger in der Kategorie Rettungseinsätze).

„Eine unglaubliche Anzahl an engagierten Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen, darunter mehr als eine Million Freiwillige, bilden das Rückgrat der Feuerwehren in Deutschland,“ so Antonio Benedetti in seiner sehr persönlich gehaltenen Begrüßungsrede. „Mit dem Conrad Dietrich Magirus Preis möchten wir die Gesellschaft daran erinnern, was die Feuerwehren für uns alle leisten. Der Conrad Dietrich Magirus Award soll ihr ‚Oscar’ sein, im Namen des berühmtesten Feuerwehrmannes der Geschichte.“

Im Rahmen der glanzvollen Festveranstaltung erlebten die geladenen Gäste, von denen viele in Uniform erschienen waren, die gesamte Bandbreite an Aufgaben, mit denen Feuerwehren tagtäglich konfrontiert werden. Feuerwehrteams aus ganz Deutschland hatten sich mit herausragenden Einsätzen in den drei verschiedenen Kategorien „Brandbekämpfung“, „Rettungseinsätze“ und „Soziales Engagement“ beworben. Eine Fachjury wählte im Oktober unter allen Bewerbungen die besten aus. Diese 14 Finalisten stellten sich dann der zweiten Hürde, einem öffentlichen Online-Voting auf www.feuerwehrwelt.de. Dabei konnte die Kinder- und Jugendfeuerwehr Bierden mit einer Aktion, die großen Teamgeist, Engagement und Zusammenhalt bewies, einen Großteil der insgesamt rund 60.000 abgegebenen Stimmen für sich gewinnen und somit vor den überwiegend erwachsenen Teams den „Oscar der Feuerwehrbranche“ mit nach Hause nehmen.

Mit Teamgeist zum Sieg

Die Kinder und Jugendlichen der kleinen Ortschaft bei Bremen überzeugten Jury und Teilnehmer des Online-Votings mit einer Spendenaktion anlässlich des Hochwassers an der Elbe: Während die Kameraden der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Bierden im Hochwassergebiet an der Elbe im Einsatz waren, wollte auch der engagierte Nachwuchs mit anpacken. Kurzerhand organisierten die Jugendlichen eine Spendenaktion für die Betroffenen. Dafür rührten sie über die lokale Presse, Plakate und Facebook kräftig die Werbetrommel und erzielten so beinahe 1.600.- Euro Einnahmen, die sie direkt an betroffene Familien des Hochwassers der Elbregion übergaben.

Diese Leistung beeindruckte auch Olympiasieger Lars Riedel, der den jungen Siegern gemeinsam mit Antonio Benedetti gratulierte und ihnen die Conrad Dietrich Magirus Statue überreichte. „Auch wenn ich im Diskusring auf mich allein gestellt war, weiß ich, dass man für Höchstleistungen ein starkes Team im Rücken braucht. Die Kinder und Jugendlichen der Feuerwehr Bierden haben gezeigt, dass man mit wenig Mitteln und viel Teamgeist richtig viel bewirken kann. Sie sind in meinen Augen ein tolles Vorbild“, sagte Riedel, der in seiner Jugend selbst bei der Feuerwehr tätig war.

Signalwirkung für Nachwuchsgewinnung

Dr. Roland Demke, Schulleiter der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg und Mitglied der Fachjury, lobte die Leistung der Jugendfeuerwehr ebenso und hofft vor dem Hintergrund der schwierigen Nachwuchsgewinnung im Feuerwehrwesen auf eine Signalwirkung durch den Wettbewerb. „Diese Aktion zeigt, was unsere Kinder- und Jugendfeuerwehren leisten können und ich würde mich freuen, wenn mehr junge Leute dem Beispiel unserer Gewinner folgen und sich für den Brand- und Katastrophenschutz engagieren“.

Die große Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements betonte auch Überraschungsgast Uli Hoeneß. Er kam als Vertreter des Vereins Orienthelfer e.V., für den Magirus vor kurzem ein Feuerwehrfahrzeug gespendet hat, auf die Bühne. Hoeneß hatte dabei als gebürtiger Ulmer eine wichtige Rolle gespielt und die Spende für die Krisenregion Syrien dank seiner Verbindungen zu Magirus ins Rollen gebracht. „Es gibt so viele Menschen, die anpacken und ehrenamtlich Hilfe leisten, aber nur selten hören sie dafür ein ‚Dankeschön’. Daher finde ich es schön, dass die Feuerwehren heute stellvertretend für die vielen engagierten Ehrenamtlichen im Land hier im Rampenlicht stehen“, sagte Hoeneß.

Strahlende Gewinner

Nicht nur bei den Gesamtsiegern war der Jubel auf der Bühne riesengroß. Auch die Sieger der Kategorie Brandbekämpfung, die Feuerwehr aus der nordrhein-westfälischen Gemeinde Erndtebrück, und die Sieger der Kategorie Rettungseinsätze, die Feuerwehr Bad Laasphe, nahmen den Pokal freudestrahlend entgegen. Die Feuerwehr Erndtebrück hatte sich mit der Löschung eines Großbrandes in einer Lagerhalle beworben und die Jury durch ruhiges und überlegtes Handeln beeindruckt. Die Feuerwehr Bad Laasphe war mit einem Großeinsatz angetreten, der durch die Kollision eines Regionalzuges mit einem Sattelschlepper ausgelöst wurde. Die Jury lobte insbesondere das lehrbuchmäßige und geplante Vorgehen.

Gleichzeitig wurde der Conrad Dietrich Magirus Preis in diesem Jahr erstmals auch auf internationaler Ebene ausgeschrieben. Der Sieg ging dabei an die Feuerwehr Palermo, die mit einem dramatischen Einsatz in einem einstürzenden Haus beeindruckt hatte. Den zweiten Platz konnte die Feuerwehr Botoşani (Rumänien) gewinnen, über den dritten Platz freute sich die Feuerwehr Mooskirchen (Österreich).

Reise zur New Yorker Feuerwehr

Das herausragende Engagement der Gewinner auf nationaler und internationaler Ebene wurde nicht nur mit der Statue gewürdigt, sondern zusätzlich mit einem außergewöhnlichen Preis: Jeweils ein zehnköpfiges Team der Kinder- und Jugendfeuerwehr Bierden und der Feuerwehr Palermo reist zur wohl bekanntesten Feuerwehr der Welt, dem Fire Departement of the City of New York (FDNY) – Flug, Übernachtungen und ein spannendes Programm inklusive. Dort lernen die Gewinner die Arbeit der amerikanischen Kollegen intensiv kennen. Sie besuchen verschiedene Feuerwachen, besichtigen das derzeit modernste Löschboot weltweit und können in der Akademie „The Rock“ die Ausbildung der amerikanischen Feuerwehrleute live erleben.


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